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Geduld, Gelegenheit und Reaktion

Wieder 4:30 Uhr aus dem Bett, um 5:10 Uhr kurz vor Sonnenaufgang am heimatlichen Fotorevier, 15 Minuten tolles Licht und dann...keine Motive, Morgensonne wird von Wolken verdeckt. Und nu?

Wer jetzt aufgibt und nach Hause fährt, wird wahrscheinlich weniger (guter) Bilder voweisen können, als derjenige Naturfotograf, der bleibt.

An den Bedingungen ändert sich für mich am frühen Samstagmorgen für etwa 1 Stunde nichts. Ich gehe ein bischen "spazieren" und genieße die morgendliche Stimmung auf der Travebrücke, schaue auf den Fluß.

...dann fällt mir ein Ast auf, der scheinbar ansichtlich in den Boden eines Altarm gedrückt wurde. Darauf sitzt ein Vogel. Ich schaue mir das unscheinbare Tier mit dem Fernglas an und daraus wird ein "fliegender Edelstein". Ein adultes Eisvogelmänchen. Da ist mein Motiv.


Nun muss alles schnell gehen, eine schnelle Reaktion ist notwendig. Aus der innerlichen Ruhe wird leichte Unruhe und ich eile zu meinem ein paar Meter weiter weg geparktem Stativ samt 500er. Schell, aber kontrolliert und vorsichtig wird ein geeigneter Standplatz gesucht. Bestimmt fliegt der Vogel gleich auf und die Gelegenheit löst sich, wie so oft, in Luft auf.

Diesmal nicht, er bleibt sitzen. Ich mache meine Fotos. Er fliegt auf, rüttelt über der Trave, stürzt sich in den Fluß, kommt wieder zum Vorschein, ohne Fisch und setzt sich auf einen neuen Ansitz am Ufer. Die Gelegenheit auf weitere Fotos eröffnet sich unverhofft.


Wieder kann ich Fotos machen. Er fliegt erneut auf und scheint unter der Brücke, auf der ich mittlerweile stehe, hindurch fliegen zu wollen... und setzt sich 5m neben mir auf das Brückengeländer. Der Vogel scheint ein Portrait erzwingen zu wollen. OK, bekommt er.


...und ich bekomme für meine Geduld, die Gelegenheit und nutze sie. Ein ganz normaler Morgen im Leben eines Naturfotografen.


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